Berliner Fahrradschau

Es wird ja auch Zeit. In einer Stadt mit echtem Zuwachs an Fahrradbegeisterten fehlte es bislang an einer passigen Präsentation hiesiger Rahmenbaukünstler, Fahrradschmieden und sonstiger Kompetenz.  Jetzt also als erstes die Fahrradschau. Die Lokation „Station“ neben dem Verkehrsmuseum war aus meiner Sicht genau richtig, nicht zu schick, gut zu erreichen, für eine Messe eher unkonventionell. Moderater Eintrittpreis von 4 EUR, Kinder 3 EUR – da kann man nicht meckern und ab mit der Familie in die Halle. Ausgestellt wurde in einer Halle, von den üblichen Verdächtigen wie Thule, Electra und Diamant bis Mixie, Victoria Montecruz und Naturrad. Große Themen waren Helme, Singlespeeds, Sylisten und Zahnriemen. Die BMX-Szene, die quasi neben dem Thule-DJ und den beiden einzigen Models, für die komplette Unterhaltung sorgte, kam eigentlich etwas kurz. Dafür waren die Kunststücke in der Halfpipe einfach zu irrsinnig, als dass man als Normalo die tatsächliche Leistung mit fett „geil-geil-geil-Rufen“ würdigen konnte. Und da das Puplikum eher nicht so BMXmäßig unterwegs war, hatte der Moderator auch ordentlich zu tun, die Stimmung anzubrodeln. Hat er prima gemacht. Toll fand ich auch die Teststrecke. Wer noch nie ein Lastenrad oder MTB-Tandem gefahren ist, hier ging das und das Catering war ganz klar berlinisch klassisch: Bowu, Kafffe und lecker Kuchen. Alles in Allem eine gelungene Sache. Es hätten aber schon noch ein, zwei Leutchen reingepasst. Für die nächste Schau wünsch ich den Veranstaltern genau das und vielleicht den ein oder anderen Stand mehr.

 

Lass mal was weg

Der Name sagt’s eigentlich schon: Inner City Bike. Und die Frage, wie viel Fahrrad brauch man in der Stadt für kurze Strecken? Single Speed bekommt an der Stelle noch einmal eine ganz neue Dimension. Der nächste Schritt wär wohl das Einrad. Ich find’s wirklich interessant. Klar, zum richtig Gas (was soll das eigentlich) geben wird’s wohl nicht gemacht sein, aber Schlaglöcher müssen erst nächstes Jahr geflickt werden bei 36″ Rädern. Leider noch nicht käuflich zu erwerben, das Mäppel.

Ollierkkila

Klar, das sieht nach Finnland aus. Ein nettes und eigenbrödlerisches Volk, immer auf der Suche, die Dinge etwas anders zu machen als der Rest der Welt. Hier darf in der Sauna Dosenbier getrunken werden, der staatliche Spirituosenhandel hat vergitterte Fenster, Warteschlangen vor den Discotheken sind ein muss und Wörter müssen lang und quasi unaussprechlich sein. Und ab und zu kann man ja auch die Federgabel beim Fahrrad weglassen mal weglassen. Übrigens, bei Motorrädern hab ich’s auch schon gesehen.

Vanilla Bicycles

An dieser Stelle möchte ich gern eine Sammlung von interessanten Fahrradbauern erstellen, die entweder was fürs Auge zu bieten haben oder sonst irgendwie innovativ oder unterhaltsam sind. Heute, zum meteorologischen Frühlingsanfang, und weils so schön duftet Vanilla Bicycles aus Portland/ Oregon. Sascha White hat’s 1999 gegründet, jetzt ist es eher sowas wie ein kleines Netzwerk aus Fotografen, Lackierern, Sattlern…

E-Bike mit bis zu 100 km/h

Es ist das teuerste und spektakulärste Elektrofahrrad der Welt: Das Blacktrail fährt fast 100 Sachen und kostet 59.500 Euro. Im März werden die ersten Modelle an die Kunden geliefert – Hollywood-Star Orlando Bloom und der amerikanische TV-Moderator Jay Leno gehören zu den Pionieren.

Quelle: Spiegel online vom 23.02.2011

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