Waldviertel in Österreich – tolle Radfahrgegend

Vor 2 Jahren hat es uns in den Sommerferien ins Nierderösterreichische Waldviertel verschlagen. Ursprünglich auf Wunsch der Kinder, die unbedingt richtig aufs Land und auf einen Bauernhof mit Tieren wollten. Die Gegend ist in Deutschland wenig bekannt. Das verwundert auf den zweiten Blick. Das Waldviertel liegt nordwestlich von Wien und erstreckt sich vom Donautal bis zur Grenze nach Tchechien. Damit ist es für Berliner sehr schnell zu erreichen, Straßendistanz via Prag oder Pilsen keine 500 km. Die Landschaft ähnelt der deutscher Mittelgebirge: Nadelwälder, Wiesen und Felder, so bis zu einer Höhe von 1.000 m. Es wohnen im Waldviertel wirklich sehr wenige Leute, die Bevölkerungsdichte entspricht der Uckermark. Wir hatten vorsichtshalber mal der Fahrräder auf das Autodach gepackt, waren uns aber nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee ist. War es aber dann doch. Ich habe noch nie so wenige Autos gesehen, wie in diesem Urlaub. Es gibt im Waldviertel nur einige wenige große Straßen, die haben begleitende Radwege. Darüber hinaus durchziehen die gesamte Landschaft kleine Nebenstraßen und asphaltierte Landwirtschaftswege, sogennate Güterwege, da kann man stundenlang fahren, ohne ein Auto zu sehen. Die ideale Gegend mit kleineren Kindern, die zwar sicher und ausdauernd fahren, aber eben nicht im Straßenverkehr. Und wenn es etwas steiler wird, dann haben wir geschoben. Das ist dann auch ganz entspannt, weil einem die Straße komplett gehört und man nicht aufpassen muss, dass einen irgendein Raser in der Graben drängt. Und wenn doch mal ein Traktor entgegenkam, dann ist er auf den Rand gefahren und hat gegrüßt und gewartet. So hätte man es gern mal in Brandenburg!

Wir haben uns auf einem Biobauernhof in Möttingeramt einquartiert, das gehört zur Gemeinde Rastenfeld und liegt mitten im Waldviertel und besteht aus einigen Bauernhöfen und einem Gasthaus. Wir haben verschieden lange Tagesaufflüge gemacht, zu den Stauseen im Kamptal (schwimmen, Boot fahren…), in die umliegenden kleinen Städte und bis ins Donautal nach Krems. In den zwei Wochen ist uns nicht ein einziger deutscher Tourist begegnet, ausschließlich einige wenige Österreicher, meist Sommerfrischler aus Wien. (Die Einheimischen finden die Wiener aber nicht so nett, weil die angeblich die leerstehenden Bauernhäuser aufkaufen und zu Wochenendhäusern umnutzen.) Es gibt eine sehr leckere regionale Küche – wie überall in Österreich, jede Menge Burgen, Schlösser und Klöster zum Besichtigen und wenns regnet geht man in die Pilze oder macht eine Ausflug nach Wien, was auch nur 80 km entfernt ist. Alles in allem ein absoluter Geheimtipp für entspannten Familienurlaub mit Rad und wenig Geld.

Ausführliche touristische Infos unter: http://www.waldviertel.at

Landkarten für den großen Überblick:

von bikeline, Radkarte Waldviertel-Wachau 1:75.000

und um die kleineren Wege im Detail nutzen zu können:

Topografische Karten 1:25.000

Wir buchen in Österreich Ferienwohnungen und Häuser über: http://www.urlaubambauernhof.at/

Reiseführer: Falters feine Reiseführer, Waldviertel